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Wegen der Leute

von Klaus Chatten
Ein Monolog

1D

frei zur UA

Mia Fängewisch ist Witwe. Vor genau einem Jahr ist ihr Mann Hubert verstorben, den sie in den 50ern bei den Karl-May-Festspielen im Nachbarort kennenlernte.

In den frühen 90ern kam ihre Familie in ganz Deutschland in Verruf, weil ihr Sohn Dirk "dat Asüljantenheim" anzündete. Mittlerweile ist Gras über die Sache gewachsen. Dirk hat geheiratet und zwei Söhne. Yannick, der in München Psychologie studiert, und Kevin, der sich in einem Industrieunternehmen betätigt.

Trotz aller Wirrnisse ist Mia stramme SPD-Wählerin geblieben. Davon kann auch ihr Enkel Kevin sie nicht abbringen, der mittlerweile in der AfD ist.

Sie hat viel von ihrem Mann Hubert gelernt und weiß ihr Publikum zu unterhalten: mit einem selbstgeschriebenen Gedicht, einem Berliner Gassenhauer und nicht zuletzt mit einem Dia-Vortrag über Gloria von Thurn und Taxis. Denn Mia ist Monarchistin.

Während Mia plaudert, kocht sie auf ihrem Herd zwei Töpfe Erbsensuppe. Weil Blut eben doch dicker als Wasser ist.

Wegen der Leute ist das Nachfolgestück von Klaus Chattens Erfolgsmonolog Unser Dorf soll schöner werden. Das Stück liegt auch in einer norddeutschen Fassung vor.