23.04.2024

Anschrift
Mitarbeiter
Verlagsleitung
Dramaturgie und Lizenzen

Boris Priebe
Leitung Musiktheater
priebe@felix-bloch-erben.de

Bastian Häfner
Leitung Schauspiel
haefner@felix-bloch-erben.de

Christa Hohmann
Schauspiel
hohmann@felix-bloch-erben.de

Gesine Pagels
Schauspiel, Medien / stellvertretende Verlagsleiterin
pagels@felix-bloch-erben.de

Jonas Schönfeldt
Schauspiel, Marketing
schoenfeldt@felix-bloch-erben.de

Stefanie Sudik
Musiktheater
sudik@felix-bloch-erben.de

Judith Weißenborn
Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater
weissenborn@felix-bloch-erben.de

Gabriela Bellack
Bereich Lizenzen
bellack@felix-bloch-erben.de

Tanja Richter
Lizenzen Medien
richter@felix-bloch-erben.de

Florine Schmitter
Assistenz Lizenzen, Tournee
vertraege@felix-bloch-erben.de

Katharina Fröhlich
Assistenz
froehlich@felix-bloch-erben.de

Wanda Künzel
Assistenz
assistenz@felix-bloch-erben.de

Agentur & Management
Amateurtheater- und Laienspielgruppen
Buchhaltung
Sekretariat
Material-Leih-Abteilung
Einsendung von Manuskripten
Verlagsgeschichte
Impressum
Bild von Philipp LöhleLöhle, Philipp

Geboren 1978 in Ravensburg. Studium der Geschichte, Theater- und Medienwissenschaft und deutschen Literatur in Erlangen und Rom. Erste Theaterstücke entstanden noch während des Studiums. Außerdem journalistische und filmische Arbeiten (Kurzfilme, Dokumentarfilme, Praktika). Für sein Stück Genannt Gospodin wurde der Autor mit dem Förderpreis des Bundesverbandes der Deutschen Industrie ausgezeichnet. 2007 gewann Philipp Löhle den Werkauftrag des Theatertreffen-Stückemarktes, gestiftet von der Bundeszentrale für politische Bildung. Lilly Link oder Schwere Zeiten für die Rev... wurde 2008 mit dem Jurypreis des Heidelberger Stückemarkts ausgezeichnet. Er war mehrfach für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert: 2008 für Genannt Gospodin, 2012 für Das Ding, das mit dem Publikumspreis ausgezeichnet wurde, und 2014 für Du (Normen). Alle genannten Stücke sind im Programm des Rowohlt Theater Verlags. Philipp Löhle war Hausautor am Maxim Gorki Theater in Berlin, am Nationaltheater Mannheim und am Staatstheater Mainz. Seit der Spielzeit 2019/20 ist er Hausautor am Staatstheater Nürnberg.

 

Du (Norma)

Besetzung variabel
UA: 02.11.2016, Nationaltheater Mannheim

Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern ist eine Illusion das verdeutlicht Philipp Löhle anschaulich am Beispiel seiner Titelfigur. Auf "Du (Normen)", uraufgeführt 2013 am Nationaltheater Mannheim, folgt nun der zweite Teil der "Dulogie". Und der Unterschied zwischen den beiden "Du's" könnte krasser nicht sein. Während Normen mit viel Glück, wenig Aufwand und einigem quasi-kriminellen Geschick durchs Leben segelte, wird Norma früh in ihrer Biographie vom Leben übel mitgespielt. Gemobbt, benachteiligt oder aus zweifelhaften Motiven verführt, von ihrem Bruder ausgenutzt und von den Eltern nicht gefördert: Der Autor erspart seiner Hauptfigur bzw. uns wenig. Aber schließlich, vielleicht viel zu spät, begehrt die Protagonistin auf und wendet sich gegen das Schicksal - und gegen denjenigen, der ihre Geschichte schreibt. Denn das Stück ist auch ein hintersinniges dramatisches Spiel. Was sich zunächst als Regieanweisungen ausnimmt, entpuppt sich zunehmend als auktorialer und autoritärer Erzähltext, den Norma nicht mehr ungefragt hinnehmen kann, wenn sie überleben will.

Die drastische Zuspitzung einer Biographie ist, wie ein Blick auf die Statistiken der europäischen Agentur für Grundrechte zeigt, nicht weit von der bitteren Realität entfernt: Jede dritte Frau in der EU ist körperlicher oder sexueller Gewalt ausgesetzt. Mit Du (Norma) ist die Hoffnung verbunden, dass eine Figur den (männlichen) Text hinterfragen kann, dass ein bewusster Ausstieg aus vorgegebenen (Gewalt-)Strukturen möglich ist.

Du (Normen)