von Philipp Löhle
4D, 4H
UA: 07.11.2008, Theater, Heidelberg
Während ihre Freunde sich von amerikanischen Computerfirmen einkaufen lassen, Boutiquen eröffnen oder sich den Richtlinien des Arbeitsamtes unterwerfen, hält Lilly an den Idealen fest, die sie einst verbanden. Am Ende wird sich Lilly mit dem Schwert in der Hand in Richtung Frankreich auf den Weg machen. Geht sie dem Heimatland der Revolution in festlicher Verblendung oder heroischer Dickköpfigkeit entgegen?
Laudatio anlässlich der Verleihung des Jurypreises des Heidelberger Stückemarktes: "Philipp Löhle hat mit "Lilly Link oder Schwere Zeiten für die Rev..." weder ein spekulatives noch ein spektakuläres Stück geschrieben, sondern einfach "nur" eine politische Gegenwartskomödie. Auch wenn hier nicht existentiell tief gegründelt wird, geht es mit vollem komischen Ernst um den Sinn des Lebens. Was Lilly Link, deren Name nicht zufällig sowohl für eine bestimmte politische Haltung wie für Vernetzung steht, nicht akzeptieren will. Sie predigt weiter, wenn nicht gleich Revolution, dann doch Veränderung. Philipp Löhle erzählt von den Existenzängsten und der Sehweise seiner Generation mit Lockerheit und Humor. Dabei stellt er die Verzweiflung von Figuren komisch aus, ohne sie je zu verraten. Löhle schrieb ein zugleich komisches wie trauriges Stück. Seinen Figuren ist eine emotionale Verzweiflung eingeschrieben, mit der der Autor zugleich souverän spielt. Was man ein Zeitgeiststück nennen könnte, sehe ich als Löhles durchaus gelungenen Versuch, den Geist seiner Zeit auf der Bühne in Bewegung zu setzen. Da so viel Wirklichkeit und Nachdenklichkeit, Sinnlichkeit und Sinnhaftigkeit, Komik und Ernst in Löhles Stück stecken ist es unbedingt preisenswert." Hartmut Krug