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Schnee

von Claudia Tondl

2D, 1H, ein Theremin

UA: 14.04.2023, Theater Nestroyhof Hamakom, Wien

Eine alte Frau wurde tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Lange hat sie dort unbemerkt gelegen. Im Haus spricht man darüber. Wie konnte ihr Tod so lange unbemerkt bleiben? Warum hat niemand sie vermisst? Die Nachbar:innen sind sehr beschäftigt - mit ihrer Arbeit, ihrem Schlafbedürfnis, ihren Zimmerpflanzen und vor allem mit den Versuchen, von ihren Partner:innen wahrgenommen und geliebt zu werden. Nachts läutet manchmal das Telefon. Wahrscheinlich die Mutter. Aber irgendwann ist es auch wieder still. Oder auch nicht, denn das Haus ist erfüllt von Musik - die Wände sind dünn. Manchmal können die Bewohner:innen sie wahrnehmen. Und diese Musik beginnt ihre Erzählung an genau der Stelle, an der uns die Sprache verlässt.

Die Suche nach Antworten führt zu zwischenmenschlichen Begegnungen. Doch diese bleiben bloß scheinbare Kommunikationsversuche, denn im Gespräch und in dessen Stillständen treten allein die eigenen Einsamkeiten zu Tage. Alt werden, das ist nichts für Feiglinge.