www.felix-bloch-erben.de

Sancta Insolventia

von Christian Pfarr, Helmut Pöllmann
oder Grund zum Feiern gibt es immer
Boulevard-Oper in 3 Akten
Musik von Helmut Pöllmann
Text von Christian Pfarr und Helmut Pöllmann

2D, 7H, Chor, 1 Tänzerin, 1 Tänzer, 1 Kabarettist
Orchesterbesetzung: Fl I,II, Ob I,II, Klar I,II, Fg I,II, Gr I,II, Trp I,II, II, Pos I,II, Tb, Timp, Perc, DrumSet, Kl, Vl I, Vl II, Va, Vc, Kb

frei zur UA

Das mittelständische Familienunternehmen der Trautweins ist, bedingt durch ein zunehmend schwieriger gewordenes wirtschaftliches Umfeld aber auch durch eigene Fehler, in gefährliche Nähe zur Insolvenz geraten. Neues Geld muss her! Zwecks Sanierung der Firma hat Trautwein mit Hilfe seines Justiziars ein japanisches Unternehmen akquiriert, das ihm für eine Beteiligung mit einer Geldspritze wieder auf die Beine helfen soll. Um die japanischen Gäste zu beeindrucken, lädt er am Abend zu einem Fest in seine Villa ein. Am Ende des turbulenten Abends mit viel Alkohol und einigen launigen Darbietungen ist nichts mehr so, wie es zuvor war: auf dem Höhepunkt der Ausgelassenheit stellt sich nämlich heraus, dass der vermeintliche Geldgeber nie an etwas anderem interessiert war als an der Übernahme der gesamten Firma. Dass es trotz der dadurch unvermeidlichen Insolvenz am Ende doch noch Grund zum Feiern gibt, ist dem umsichtigen Verhandlungsgeschick des Justiziars zu verdanken. Insofern ist das Happy End der Zweck, der das Mittel, nämlich die Insolvenz, heiligt. 

Sancta Insolventia weist Gattungsmerkmale der klassischen Wiener Operette auf und lässt mit seinen Arien, Duetten, Terzetten, Quartetten bis hin zu Ensembles auch opernhafte Ambitionen erkennen. Hinzu kommen Elemente des Boulevardtheaters und des Kabaretts: ein vom Ensemble unabhängig engagierter Kabarettist soll als im Stück Mitspielender (Rolle: Fahrer Krause) mit eigenen Texten das Geschehen begleitend kommentieren und mit tagesaktuellen, politischen und gesellschaftlichen Vorgängen in Verbindung bringen.

Musikalisch-stilistisch kann man das Stück als zeittypisch-eklektisch bezeichnen, dabei kann man neben Anklängen an Kurt Weill und Francis Poulenc bisweilen auch jazzige Idiome erkennen.