Bild von Anna GschnitzerGschnitzer, Anna
(c) Alina Reisenthel 

Anna Gschnitzer, Jahrgang 1986, aufgewachsen in Südtirol, lebt und arbeitet derzeit in München. Studium der Vergleichenden Literaturwissenschaften und am Institut für Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Mitarbeit als Autorin an verschiedenen Performance- und Theater-Projekten, u. a. "Ponys. Eine Auflandung" und "Modellsimulation mit Pfau" am Theater Rampe, Stuttgart sowie 2022 "Leaving Carthago" am Theaterhaus Jena. Ausgezeichnet u. a. mit dem Jahresstipendium der LiterarMechana.
Ihr Stück Fallen wurde mit dem Publikumspreis des Münchner Förderpreises für deutschsprachige Dramatik ausgezeichnet. Einfache Leute war für den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2021 nominiert und gewann dort den Publikumspreis.

 

Ich, Antigone

6 Darsteller:innen

„Gemeinsamschwesterliches!“ Das ist das erste Wort des antiken Klassikers von Sophokles. Anna Gschnitzer entdeckt in dem alten Konflikt zwischen Antigone und Kreon sehr aktuelle Aspekte einer Gesellschaft zwischen Spaltung, Polarisierung und Solidarität.

Antigone widersetzt sich dem Gebot ihres Onkels, dem neuen Herrscher Thebens, und bestattet ihren Bruder, der zum Staatsfeind erklärt worden war. In ihren Auseinandersetzungen mit Kreon, aber auch mit ihrer Schwester Ismene und ihrem Verlobten Haymon scheinen unvereinbare Positionen gegeneinander zu stehen. Wo endet die gemeinsame Sprache und wann muss der Bruch riskiert werden, um die eigenen Ideale, aber auch die gesellschaftliche Ordnung zu schützen – vor deren Scherbenhaufen man steht. Wann wird ziviler Ungehorsam nötig? Was bedeutet es, alleine zu einer Heldin des Widerstands zu werden, wenn politisches Handeln eigentlich eine kollektive Verbindung voraussetzt – ein Gemeinsamschwesterliches?

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