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Der Grund. Eine Verschwindung

von Sokola//Spreter

4D, 2H, Chor

UA: 28.09.2024, Nationaltheater, Mannheim

"BEVOR WIR UNTERGEHEN GEHEN WIR LIEBER UNTER"

Vor 50, 60 oder 70 Jahren wurde das Dorf geflutet, für den Fortschritt, wie es hieß. Heute ragt bloß noch die Kirchturmspitze aus dem See. Aber nicht alle Bewohner:innen des Dorfes ließen sich damals umsiedeln: Einige wenige sind aus Protest in ihren Häusern geblieben und backen unter der Wasseroberfläche, am Grund des Sees, weiter ihre nassen Brötchen, pflegen Freundschaften und Liebeleien zwischen Algen und Aalen - vereint im Widerstand gegen "die da oben" und konserviert in der guten, alten Zeit. Bis eines Tages Kräne anrollen, um das Dorf zu heben und im örtlichen Museum auszustellen.

"Für ewiglich aquatisch", ruft der Chor der handballspielenden Jugendlichen. Doch wie lebt es sich im selbstgewählten Stillstand? Und was macht es mit der Dorfgemeinschaft, wenn die Zeiger der Kirchturmuhr sich wieder zu drehen beginnen? In Der Grund. Eine Verschwindung gehen Sokola//Spreter voller Leichtigkeit und mit feiner ironisch-romantischer Fantastik den allzu realen Stimmen auf den Grund, die heute nach gesellschaftspolitischer Restauration schreien.