von Nathan Ellis
Deutsch von Anna Gschnitzer
mind. 1D, 2H
frei zur DSE
In seinem neuen Stück richtet Nathan Ellis den Blick auf Verschwörungstheorien, auf Verlockungen und Verwirrungen des Internets. Ganz konspirativ gefragt: Lässt sich angesichts konkurrierender Narrative und unüberschaubarer Bilderflut überhaupt noch eine Wahrheit herausfiltern? Zugleich stellt der Text die Frage, wie sich unser aller Kommunikation vor dem Hintergrund von Messenger-Diensten, Memes und permanenter Erreichbarkeit verändert – oder längst verändert hat.
Inhaltlich lose miteinander verbundene, formal unterschiedliche Szenen bilden dafür den Rahmen: Ein rätselhaftes Video scheint die heimliche Vertuschung von amtlichen Dokumenten zu zeigen. Ein netter älterer Herr gerät von harmlosen Suchanfragen über Diskussions-Foren immer tiefer in Online-Netzwerke, die zweifelhafte Erzählungen verbreiten. Über einen WhatsApp-Chat versuchen sich seine zwei Kinder abzustimmen, während sie immer wieder von den Tücken des Alltags abgelenkt werden. Und schließlich wird die Frage, inwiefern wir dem Gesehenen überhaupt glauben können, an die Zuschauenden selbst zurückgespielt.