von Sergej Gößner
ab 14 Jahren
2 Darsteller:innen
Da ist so eine Erinnerung, die weit zurückliegt. Über die Jahre hat er sie ab und an erzählt und dazwischen lag Zeit. Viel Zeit, in der er sich verändert hat. Eine Version der Erinnerung geht so: Ein Sommerabend, eine Hausparty und Flaschendrehen mit Zungenkuss. Und danach zu zweit im Zimmer und alle denken, da war was. Mit Anfassen, Lust und ekstatischer Vorfreude – aber so war es nicht. Wie lässt sich das Erlebnis anders darstellen? Welche Rolle spielen die Zuhörenden bei der Reflexion des Vorfalls? Und liegt schon im Erzählen ein Akt der Ermächtigung?
Sergej Gößners ich sehe was / was du nicht siehst bietet vielfältige Perspektiven auf die Themen Consent und Missbrauch und gestaltet diese Auseinandersetzung mit leichter Hand und zarter Poesie. Wie kann eine Gesellschaft Menschen – unabhängig vom Geschlecht – vor Übergriffen schützen? Wie lässt sich gegen patriarchale Vorurteile vorgehen, die Täter:innen in die Karten spielen und Freund:innen und Angehörige von Geschädigten verunsichern?