von Ewe Benbenek
3 Darsteller:innen
frei zur UA
Iphigenie steht. Iphigenie steht auf einem Hügel. Iphigenie steht für Humanismus. Iphigenie steht es bis zum Hals. Denn schon viel zu lange steht sie hier. Und mal wieder steht es nicht gut um die humanistischen Werte. Und da kommen wieder dieselben Männer angelaufen, um in dieselben Schlachten zu ziehen. Als ewige Schlichterin auf ihrem Sockel zu bleiben, scheint keine Lösung zu sein. Iphigenie muss gehen.
Ewe Benbenek widmet sich der klassischen Frauenfigur, indem sie radikal Iphigenies Blickwinkel ins Zentrum rückt. Dabei begibt sich der Text ins Spannungsfeld zwischen Stillstand und Bewegung, Ausharren und Veränderung. Aus einfachen, prägnanten Bildern entwickelt sich ein mitreißender sprachlicher Sog. Einzelne Wörter werden gedreht und gewendet, spielerisch auf die Probe gestellt und auf ihren eigentlichen Gehalt befragt. So kommen aktuelle politische Konflikte um Menschenrechte, Grenzziehungen und die Kraft der Vermittlung aufs Tapet, was dringend geboten scheint in einer Zeit,
in der grundlegende Werte an Bedeutung verlieren.