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Die keusche Susanne

von Jean Gilbert
Operette in drei Akten
Buch von Georg Okonkowski
Gesangstexte von Georg Okonkowski und Alfred Schönfeld
Musik von Jean Gilbert
Textliche und musikalische Neubearbeitung von Robert Gilbert

4D, 7H, Nebendarsteller, Chor, Ballett
Orchesterbesetzung: Fl I, II, Ob I, II, Klar I, II, Fg I, II, Hr I, II, III, IV, Trp I, II, III, Pos I, II, III, Schl, Hrf, Git, Cel, Vl I, II, Va, Vc, Kb

UA: 26.02.1910, Wilhelm-Theater, Magdeburg

Berlin um 1900. In äußerst unkeusche Situationen gerät der frisch geadelte Moralapostel und Privatgelehrte Conrad v. Felseneck durch den Besuch Susanne Fleurons. Sie ist auf Einladung seiner als Vorsitzende des Thusnelda-Bundes persönlich über die Tugend wachenden Gattin nach Berlin gekommen, um als Mustergattin mit dem Tugendpreis geehrt zu werden. Obwohl Papa v. Felseneck in seinem Haus auf strengste Disziplin hält, hat sich seine Tochter Pauline mit René Wildhagen heimlich verlobt, während Sohn Paul auf erste Liebesabenteuer hofft.

Da Renés Werbung um Pauline erneut abgelehnt wurde, beschließt er, den Tugendbolzen Felseneck in die Falle zu locken. Wenn es René gelingt, so die Abmachung, Felseneck bei einem Seitensprung zu erwischen, darf er seine Pauline heiraten. René fälscht deshalb eine Einladung, die Felseneck zu einem Rendezvous ins berüchtigte Palais de Danse bittet. Nicht genug damit, werden auch noch Paul, Pauline und Susanne in den Sündenpfuhl gelockt. Nur die nichtsahnende Gattin Felsenecks bleibt in dieser Nacht zu Hause.

Natürlich kommt es zu gewollt ungewollten Begegnungen. Felseneck kann seiner Tochter die Verlobung mit René nicht länger verbieten, und als Frischertappter glaubt er Susanne, die seinen Sohn in einer Chambre separée in diverse Geheimnisse eingeweiht hat, sie sei als Beobachterin der sittlichen Verhältnisse in quasi "amtlicher" Thusnelden-Funktion vor Ort. Die Angst aller Beteiligten vor Frau v. Felseneck bereinigt die verwickelte Situation am Ende schnell und so verlassen alle Personen keusch und rein das Haus der Freude.

Die Handlung des ursprünglich in Paris angesiedelten Stücks wurde in der Bearbeitung Robert Gilberts (1953) ins Berlin der Jahrhundertwende versetzt und verdankt diesem Einfall erneute Beachtung und Erfolg als wichtiger Beitrag zum Genre der "Berliner Operette". Nummern wie "Ja, das haben die Mädchen so gerne" und "Puppchen, du bist mein Augenstern", die von Robert Gilbert eingefügt wurden, ergänzen und modernisieren Jean Gilberts Musik auf effektvolle Weise.