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Die Petroleuminseln

von Lion Feuchtwanger
Ein Stück in drei Akten

2D, 10H, Nebendarsteller

UA: 31.10.1927, Deutsches Schauspielhaus, Hamburg

Miss Deborah Gray, genannt "Die Äffin", ist Präsidentin der großen Petroleumgesellschaft auf den braunen Inseln, irgendwo im Stillen Ozean. Sie ist abschreckend hässlich, versucht aber durch Härte, Intelligenz und Machtwillen zu ersetzen, was ihr die Natur versagt hat. Dennoch kann sie den Einfluss einer schönen Nebenbuhlerin, Miß Peruchacha, auf die Männer und die öffentliche Meinung nicht beseitigen. Der einzige der Äffin ebenbürtige Mann, der sowjetische Agent Ingram, verrät das Verhältnis, das sie zu ihm hat und wendet sich der Feindin zu. Diese rohe Indiskretion verträgt die Äffin nicht, sie löst sich völlig von ihrem Liebhaber und schafft die verhasste Rivalin durch Mord aus der Welt. Danach sitzt sie als Siegerin - trotz ihrer gekauften Scheinehe mit einem vornehmen englischen Viscount - vereinsamt und beziehungslos auf ihrer Insel und lebt nur noch für den Genuss des Geldes und der Macht.

Bereits mit seinem Roman "Die hässliche Herzogin" widmete sich Lion Feuchtwanger dem Kampf der Hässlichen gegen die Schöne, hatte jedoch das Gefühl, das Thema nicht deutlich genug zur Anschauung gebracht zu haben. In diesem Kampf steckt "für Feuchtwanger, auch wenn er es nicht ausdrücklich formuliert, ein Gleichnis für komplizierte geistige und gesellschaftliche Probleme: es geht ihm um die Auseinandersetzung mit dem Ästhetizismus." (Hans Kaufmann) Da dies im Roman nur ein Thema neben anderen ist, versucht Feuchtwanger, es in dem Stück Die Petroleuminsel in den Vordergrund zu stellen, d.h. von den historischen Bedingungen des Romans zu lösen.