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Lion Feuchtwangers "Erfolg" am Residenztheater
Am 24. Mai hat Erfolg nach dem Roman von Lion Feuchtwanger in der Regie von...

Hörspiel: "Der Katze ist es ganz egal" von Franz Orghandl
Lustig und gleichzeitig einfühlsam erzählt die Wiener Autorin Franz Orghandl...

UA von Felicia Zeller am Theater Oberhausen
Am 17. Mai wurde Antrag auf größtmögliche Entfernung von Gewalt von Felicia...

"Kleine Eheverbrechen" von Eric-Emmanuel Schmitt im ZDF
Éric-Emmanuel Schmitts Erfolgsstück Kleine Eheverbrechen wurde vom ZDF in der...

Reinhold Otto Mayer Preis an Sokola//Spreter und Pablo Lawall
Der mit 50.000 Euro dotierte Reinhold Otto Mayer Preis 2023 geht an das...

Internationaler Autor*innenpreis des Heidelberger Stückemarkts an Alejandro Leiva Wenger
Der mit 5.000 Euro dotierte Internationale Autor*innenpreis des Heidelberger...

Preis der Leipziger Buchmesse für Dinçer Güçyeter
Unser Deutschlandmärchen von Dinçer Güçyeter wurde mit dem Preis der...

Ausgezeichnet mit dem Deutschen Musical Theater Preis
Seit 2014 werden deutschsprachige Musicaluraufführungen und deren...

Prix Molière - der französische Theater-Oscar
Mindestens 40 ausverkaufte Vorstellungen in Paris - das ist die...

Junges Theater: Ausgezeichnete Stücke 2022/2023
Vera Schindler Wolkenrotz 8+ Ausgezeichnet mit dem Förderpreis des...

"Polnische Hochzeit" (Beer / Grünwald / Löhner-Beda)
Julia Huebner inszeniert an der Staatsoperette, Dresden Joseph Beers Operette...

"Ein Beispiel für eine wirklich gelungene Uraufführung" (Süddeutsche Zeitung)
Am 15. April war die Uraufführung von Wasser von Anna Gschnitzer in der Regie...

Rückblick: Neuinszenierung "Linie 1" am GRIPS Theater
Nach 37 Jahren wagte sich das GRIPS Theater, Berlin am 30. März mit Regisseur...

Uraufführung: "Schnee" von Claudia Tondl am Theater Nestroyhof Hamakom
Am 14. April wird Claudia Tondls Stück Schnee am Theater Nestroyhof Hamakom...

Junges Theater: Klassiker/Mythen neu gedacht
Klassiker sind bis heute Teil unseres Wertekanons, setzen jedoch gewisse...

Schauspiel: Überschreibungen klassischer Dramen
Wie umgehen mit dem Dramenkanon der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte?...

Rückblick: "Wann, wenn nicht jetzt?" von Olivier Garofalo am Wolfgang Borchert Theater
Am 9.3. war die Uraufführung von Wann, wenn nicht jetzt? am Wolfgang Borchert...


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Bild von Oscar StrausStraus, Oscar

Am 6. April 1870 in Wien geboren, studierte Oscar Straus zunächst in seiner Heimatstadt Klavier und Komposition, ehe er sein Kompositionsstudium in Berlin bei Max Bruch fortsetzte. Als junger Kapellmeister stand Straus erstmals in Brüx und Teplitz-Schönau am Pult, dann am Stadttheater Mainz.

Sein Opernerstling "Der schwarze Mann" erregte in Berlin die Aufmerksamkeit von Fachkreisen. Seine Mitwirkung an Ernst von Wolzogens "Überbrettl" bahnte indessen den Weg zur Operette, den er gemeinsam mit seinem Librettisten, dem Berliner Rechtsanwalt Fritz Oliven (Rideamus), beschritt. Die lustigen Nibelungen (1904) und Hugdietrichs Brautfahrt (1906) standen in der persiflierenden Tradition Jacques Offenbachs, brachten aber nicht den erhofften Durchbruch. Dieser gelang dem Komponisten mit seinem 1907 im Wiener Carl-Theater uraufgeführten Ein Walzertraum ("Leise, ganz leise klingt´s durch den Raum"), der Lehárs Die lustige Witwe in den Aufführungszahlen zeitweise überflügeln konnte. Schnell produziert folgten nahezu 50 Bühnenwerke, darunter Der tapfere Soldat (1908) und "Der tapfere Cassian" (1912, nach Arthur Schnitzler). Während des 1. Weltkrieges verzichtete Straus, ganz Weltbürger und Zivilist, als einer der wenigen Zunftgenossen auf das Schreiben militaristischer Stücke.

Einen "Walzertraum"-ähnlichen populären Erfolg errang er erst wieder 1920 mit "Der letzte Walzer" (mit Fritzi Massary). 1923 folgten Die Perlen der Cleopatra als große Ausstattungsoperette, 1925 wurde Die Teresina, die als erste Operette in deutscher Sprache nach dem 1. Weltkrieg auch in Paris gespielt wurde, ein Erfolg. 1928 fand Alfred Grünwald nach einer Vorlage von Sascha Guitry einen neuen Napoleonstoff (Napoleon III.) für die Operette "Marietta". In den 30er Jahren wurde es ruhiger um Oscar Straus. Es entstanden u.a die musikalische Komödie Eine Frau, die weiß, was sie will (Manon) (1932) und die Operette Drei Walzer (1935).

Über Paris, wo er seit 1927 lebte, und London kam er schließlich in die USA und komponierte für den Film. 1950 kehrte er nach Europa zurück, erlebte die herzliche Aufnahme der Operette Ihr erster Walzer (Die Musik kommt) und seiner "Bozena" (1952) und komponierte die Musik zu Max Ophüls "Reigen"-Film nach Arthur Schnitzler (1950). Am 11. Januar 1954 starb Oscar Strauss 84-jährig in Bad Ischl.

 

Drei Walzer

Operette in drei Teilen (zwölf Bildern)
Buch von Paul Knepler und Armin Robinson
Musik von Oscar Straus
[Musik des I. Teiles nach Joh. Strauß Vater, Musik des II. Teiles nach Joh. Strauß Sohn, Musik des III. Teiles von Oscar Straus]
8D, 14H, Chor
Orchesterbesetzung: Fl I, II, Ob I, II, Klar I, II, Fg I, II, Hr I, II, III, IV, Trp I, II, Pos I, II, III, Schl I, II, Hrf, Git, Akk, Cel, Kl I, II, Vl I, II, Va, Vc, Kb; Bühnenmusik: Picc, Fl, Ob I, II, Klar I, II, Hr I, II, III, IV, Trp I, II, Pos I, II, III, Tb, Schl I, II, III, Kl, Vl I, II, Vc, Kb; Schrammelkapelle: Vl I, II, Git, Akk
UA: 05.10.1935, Stadttheater Zürich

Drei Liebesgeschichten, drei Generationen, drei Walzer und nur ein Happy End.

Wien 1865. Die Tänzerin Fanny Pichler hat sich in den feschen Oberleutnant Rudi von Schwarzenegg verliebt und verzichtet ihm zuliebe entgegen dem Rat ihres Agenten Josef Brunner und seines Sohnes Johann auf ein Engagement in Paris. Warnungen aus ihrer Umgebung schlägt sie aus. Im Falle einer Heirat mit ihr müsste Rudi freilich beim Militär seinen Abschied einreichen und von den Einkünften seiner Fanny leben. Als diese während einer Parade Rudis Begeisterung für sein Regiment erlebt, erkennt sie, dass ein Verzicht auf seine Militärlaufbahn zu schwer für ihn wäre. Heimlich unterschreibt sie ihren Vertrag und beendet ihre Beziehung.

Wien 1900. Eine Generation später. Fannys Tochter Charlotte ist eine gefeierte Operetten-Diva. Auf einer Premierenfeier lernt sie Rudis Sohn Otto von Schwarzenegg kennen. Baron Liebinger lädt die Gesellschaft ein, bei ihm zu Hause weiterzufeiern. Auf der Fahrt dorthin gesteht Otto einem Freund, dass er infolge einer von seiner Familie arrangierten bevorstehenden Heirat sein Verhältnis mit der Baronin Liebinger gelöst hat. Dies hält ihn jedoch nicht davon ab, um Charlotte zu werben. Er lädt sie zu einem intimen Abendessen ins Hotel Sacher. Ehe Charlotte seinen Verführungskünsten ganz erliegt, klopft Johann Brunner an die Tür des Séparées, um Charlotte abzuholen und nach Hause zu begleiten. Am nächsten Tag erhält die verliebte Sängerin Besuch von der Baronin Liebinger, die sie vor Otto warnt. Jeder Frau sage er, dass sie "die Einzige" sei. Gedankenvoll empfängt Charlotte Otto zu einem weiteren Rendezvous. Als er auf ihre leichten Vorwürfe antwortet, sie sei nun wirklich "die Einzige", weist sie ihn schmerzvoll zurück und erklärt ihm, dass sie ihren Kollegen Alexander Jensen heiraten werde.

Wien 1935. Die Romanze zwischen Fanny Pichler und Rudi von Schwarzenegg soll verfilmt werden. Johann Brunner selbst hat das Drehbuch dazu geschrieben. Die Hauptrolle spielt Franzi Jensen-Pichler, Fannys Enkelin. Ferdinand von Schwarzenegg, letzter Spross seiner verarmten Familie, protestiert energisch gegen die Verwendung des Namens. Da der männliche Hauptdarsteller (un)glücklicherweise ausgefallen ist und Ferdinand durch sein Auftreten beim Produzenten großen Eindruck macht, wird ihm kurzerhand die Rolle angetragen. Als er Franzi kennenlernt, nimmt er ohne Zögern an, verliebt sich in seine Filmpartnerin und führt die bisher wenig erfolgreichen Liebesgeschichten der beiden Familien einem glücklichen Ende zu.