Aktuelle Nachrichten

Klassiker-Übersetzungen
Der Spielplan steht, aber die Übersetzungen für Stücke von Shakespeare,...

Premiere von Volker Schmidts "Lücke zum Glück"
Am 9. Mai hat Volker Schmidts partizipatives Stück "Lücke zum Glück" in...

100 Jahre Hildegard Knef
Sie war die letzte deutsche Diva: In diesem Jahr wäre Hildegard Knef 100...

Premiere von Stansilaw Lems "Solaris" am Schauspiel Frankfurt
Am 26. April war die Premiere von Solaris nach dem Roman von Stansilaw Lem...

125 Jahre Fred Raymond
Fred Raymond wäre am 20. April 125 Jahre alt geworden. BR Klassik widmet ihm...

DSE: "Der Teufelsplan von Planet Pluto" von Buddy Thomas
Am 26. April ist die deutschsprachige Erstaufführung von Buddy Thomas' Der...

"Betonklotz 2000" von Jona Rausch in Dortmund und Heidelberg
Am 23. Mai ist die Premiere von Betonklotz 2000 am Theater Dortmund. Das...

"Ein kluger Kracher": Premiere von Ionescos "Die Nashörner" am Münchner Volkstheater
Am 3. April war die Premiere von Die Nashörner von Eugène Ionesco (übersetzt...

DSE: Sébastien Blancs "Geheimnisse" am Theater Heilbronn
Am 4. April war die deutschsprachige Erstaufführung von Sébastien Blancs...

DSE: "Horizont" von Kwame Owusu
Am 11. April feiert Horizont von Kwame Owusu (Deutsch von Lydia Dimitrow)...

DSE: Tove Ditlevsens "Vilhelms Zimmer" am Schauspielhaus Hamburg
Am 12. März war die deutschsprachige Erstaufführung von "Die Abweichlerin"...

Schauspiel: Klein besetzte Stücke
Folgende Stücke mit wenigen Darsteller:innen eignen sich dafür, kurzfristig...

Junges Theater: Stücke für die Lücke
Wir stellen Stücke mit wenigen Darsteller:innen vor, die sich für letzte...

Musikwerke für kleine Spielstätten
Wir präsentieren musikalische Werke, die sehr gut auf kleinen Bühnen und mit...

UA: "Buddeln" von Clara Leinemann am Theater Paderborn
Am 4. April feiert Buddeln von Clara Leinemann am Theater Paderborn...

Gastspiele beim Heidelberger Stückemarkt
Wir freuen uns sehr über die Einladungen mehrerer Stücke unserer Autor:innen...

UA: "Sonne und Beton" am Rheinischen Landestheater Neuss
Am 8. März feierte Sonne und Beton von Felix Lobrecht Uraufführung am...

UA: "Eliza" von Sokola//Spreter am Staatstheater Nürnberg
Am 21. Februar war die Uraufführung von Eliza, das Sokola//Spreter im Auftrag...

UA: "Halluzinationen" von Maria Ursprung am Schauspielhaus Zürich
Am 1. März war die Uraufführung des neuen Stücks von Maria Ursprung (Regie:...

Wiederentdeckt: "Kiki vom Montmartre" am Wiener Stella-Theater
Werner Richard Heymanns musikalisches Lustspieljuwel Kiki vom Montmartre...

Schauspiel: Ankommen – Erzählungen aus der Mitte der Gesellschaft
Was heißt es, in einem Land anzukommen, das einem immer wieder suggeriert,...

Junges Theater: Demokratie & Widerstand
In den Stücken und Stoffen von Sergej Gößner, Clara Leinemann, Valerie Wyatt...

"La Cage aux Folles": Premiere am Gärtnerplatztheater in München
"I am what I am!" La Cage aux Folles von Jerry Herman und Harvey Fierstein...

"Wie werde ich reich und glücklich?": Premiere am Theater Münster
Am 22. Februar hat Wie werde ich reich und glücklich? von Mischa Spoliansky...

"Vatermal" von Necati Öziri - Premiere in Köln
Am 7. Februar hatte die Adaption von Necati Öziris Roman "Vatermal" am...

Kiepenheuer und Felix Bloch Erben beginnen Kooperation
Die beiden in Berlin ansässigen Theater- und Medienverlage Gustav Kiepenheuer...


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Bild von Friedrich DürrenmattDürrenmatt, Friedrich

Friedrich Dürrenmatt zählt mit seinen nahezu 30 Stücken zu den bedeutendsten Schweizer Dramatikern des 20. Jahrhunderts. Vor allem in den 50er und 60er Jahren feierte er mit Stücken wie Der Besuch der alten Dame oder Die Physiker Triumphe. Daneben entstanden zahlreiche theatertheoretische Schriften und ein beachtliches erzählerisches, häufig in Justiz- und Kriminalmilieu angesiedeltes Werk.

Der als Sohn eines protestantischen Pfarrers 1921 in Konolfingen bei Bern geborene Dürrenmatt studierte zunächst Germanistik, Philosophie und Naturwissenschaften und wollte Maler werden ehe er sich 1945 endgültig dem Schreiben zuwandte. Interesse für aktuelle gesellschaftspolitische Fragen wie die Wirtschaftswundermentalität oder das atomare Wettrüsten prägte sein Werk trotz mythologischer und historischer Stoffe bis ins hohe Alter, wobei ihn seine pessimistische Weltsicht an der Veränderbarkeit der Verhältnisse eher zweifeln ließ. So bleibt seines Erachtens nach nur die Komödie mit all ihren Zufälligkeiten und Verzerrungen die einzig vertretbare Form der Darstellung einer undurchschaubaren Welt, in der das Individuum seine Machtlosigkeit erlebt.

Nachdem zwischen 1952 und 1962 seine wichtigsten Dramen entstanden waren, war Dürrenmatt danach als Regisseur und Direktionsmitglied am Basler Theater (1967 – '69) und als Berater des Zürcher Schauspielhauses (1970 – '72) tätig und bearbeitete Stücke u.a. von Shakespeare, Lessing, Büchner und Strindberg.

Ende der 80er Jahre zog sich Dürrenmatt nach heftiger kulturpolitischer Polemik vom Theater zurück. Wenige Jahre später starb er am 14. Dezember 1990 in Neuenburg.


Weitere Informationen zu Friedrich Dürrenmatt

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Friedrich Dürrenmatt
Autorenbroschüre
Leben und Werk

 

Die Ehe des Herrn Mississippi

Eine Komödie in zwei Teilen
2D, 13H, Statisterie
UA: 25.03.1952, Münchner Kammerspiele München

Vier Männer verfolgen fanatisch ihre Ziele und lieben dabei ein und dieselbe Frau, die letztendlich alles in der Hand hat. Es beginnt so: Bei einer Tasse Kaffe offenbart Staatsanwalt Florestan Mississippi der jungen Witwe Anastasia, ihr verstorbener Gatte habe sie betrogen. Anastasisa zuckt zusammen, gibt sich unwissend und bietet Zucker zum Kaffee an. Mississippi will ihr ein Mord-Geständnis entlocken und gibt selbst zu, seine Gattin, der Untreue wegen, umgebracht zu haben. Denkbar, dass Anastasia dasselbe schnelltötende Gift in Zuckerform verwendete. Die Witwe gesteht den Mord und fügt sich in die Bedingungen des Staatsanwalts: Er will sie nicht vor Gericht bringen – Strafe soll die Ehe mit ihm sein, schon sitzt der Ring seiner verstorbenen Gattin an Anastasias Finger.
Mississippis Jugendfreund Frédéric René Saint-Claude macht die Ungeheuerlichkeit öffentlich, der Staatsanwalt sei einst Bordellbesitzer gewesen, es kommt zum Volksaufstand. Minister Diego nutzt die Zeit, um selbst die Macht zu übernehmen, mit Anastasia pflegt er ein Verhältnis. Arzt Graf Übelohe, der einst das Gift für die Ehebrecher-Morde lieferte und auf Mississippis Druck hin fliehen musste, kehrt aus den Tropen zurück und stellt fest, dass seine Flucht unnötig war: Anastasia, seine Geliebte, ist auf freiem Fuß. Mississippi seinerseits möchte nun den Mord an seiner ersten Frau gestehen und mit Anastasia als Märtyrer ins Gefängnis, kommt jedoch stattdessen ins Irrenhaus. Als er wieder frei ist, vergiftet er seine Frau Anastasia wegen Ehebruchs mit Übelohe. Mississippi stirbt an der Tasse Kaffee, die Anastasia eigentlich für Saint-Claude bereitgestellt hatte. Justizminister Diego, der alle überlebt, behält mit seiner Maxime "Alles kann man ändern, nur die Menschen nicht" abscheulich recht ...

Dürrenmatts bitterböse Komödie wurde bei der Uraufführung 1952 in München zum Publikums- und Presseerfolg, das Werk brachte ihm erste internationale Anerkennung. Die überzeichneten Weltverbesserer kämpfen, scheitern und bringen sich gegenseitig zu Fall. Anastasia, die sich nicht um Geisteshaltungen schert, lügt und regiert das Geschehen, eine Farce frei nach dem Motiv: Alle Ideologien gehen zugrunde. Zur Premiere am Hamburger Thalia Theater im Frühjahr 2013 schrieb das Hamburger Abendblatt: "Die Frage nach den Werten stellt sich in Zeiten beschleunigten globalen Wandels lodernd aktuell. Frei nach Dürrenmatt in einem Mix aus Humanismus, Rechtsstaat, Verantwortung, Freiheit und ganz viel Coffee to go."

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