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Sommer, Sonne, Theater: wir stellen eine Auswahl unserer Freilicht-Premieren...

Junges Theater für den Sommer
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"Die Räuber" mit Musik von den Toten Hosen
Schillers Die Räuber – ein Drama über Zerrissenheit, Macht, Gerechtigkeit und...

DSE: "Der erste Schritt" von Pija Lindenbaum am Theater Münster
Am 17. Mai feiert Der erste Schritt von Pija Lindenbaum, übersetzt von Jana...

Branden Jacobs-Jenkins gewinnt Drama-Pulitzer-Preis 2025
Wir gratulieren Branden Jacobs-Jenkins für den Pulitzer-Preis in der...

"Happy End" am Teatro alla Scala in Mailand
Am 14. Mai wird die musikalische Komödie Happy End (Weill/Brecht/Hauptmann)...

Vera Schindler beim Berliner Kindertheaterpreis
Am 7. Mai feierte der Berliner Kindertheaterpreis des GRIPS Theaters und der...

Klassiker-Übersetzungen
Der Spielplan steht, aber die Übersetzungen für Stücke von Shakespeare,...

Premiere von Volker Schmidts "Lücke zum Glück"
Am 9. Mai hat Volker Schmidts partizipatives Stück "Lücke zum Glück" in...

100 Jahre Hildegard Knef
Sie war die letzte deutsche Diva: In diesem Jahr wäre Hildegard Knef 100...

Premiere von Stansilaw Lems "Solaris" am Schauspiel Frankfurt
Am 26. April war die Premiere von Solaris nach dem Roman von Stansilaw Lem...

125 Jahre Fred Raymond
Fred Raymond wäre am 20. April 125 Jahre alt geworden. BR Klassik widmet ihm...

DSE: "Der Teufelsplan von Planet Pluto" von Buddy Thomas
Am 26. April ist die deutschsprachige Erstaufführung von Buddy Thomas' Der...

"Betonklotz 2000" von Jona Rausch in Dortmund und Heidelberg
Am 23. Mai ist die Premiere von Betonklotz 2000 am Theater Dortmund. Das...


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Hubalek, Claus

Der Schriftsteller, Dramaturg und Drehbuchautor Claus Hubalek wurde am 18. März 1926 in Berlin geboren. Er besuchte ein Gymnasium, bis er im Zweiten Weltkrieg einberufen wurde und als Frontsoldat kämpfte, wo er schließlich in Kriegsgefangenschaft geriet. Später studierte er Philologie und wurde Lehrer.

Bereits zwei Jahre nach Kriegsende erschien als literarisches Debüt der Novellenband "Unsere jungen Jahre". Ein Jahr später wurde die Erzählung "Das Glasauge" veröffentlicht. Populär wurde Hubalek jedoch zunächst mit seinen dramatischen Werken, von denen Der Hauptmann und sein Held sein erstes und erfolgreichstes Theaterstück war. Die Uraufführung fand am 14. Januar 1954 im Theater am Kurfürstendamm unter der Regie von Oscar Fritz Schuh mit Jo Herbst, Walther Suessenguth und Günther Pfitzmann statt. Bereits zwei Monate zuvor wurde Hubalek für seine Tragikomödie mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne ausgezeichnet. 1955 erhielt er den Dramatiker-Preis des Deutschen Bühnenvereins. Im selben Jahr wurde das Stück verfilmt, wiederum mit Jo Herbst in der Titelrolle (Regie: Max Nossek; Produzent: Artur Brauner).

Weiterhin schrieb er die Komödie Keine Fallen für die Füchse (1957) sowie die Schauspiele Die Festung (1958), Die Stunde der Antigone und "Stalingrad" (1961).

Hubalek war Dramaturg bei Bertold Brecht, ab 1968 Chefdramaturg des Deutschen Schauspielhauses in Hamburg, wo er u.a. die umstrittene Szenenfolge "Über den Gehorsam" erstellte.

Von großer Bedeutung sind auch seine Arbeiten für das Fernsehen: Von 1963 an hatte er über drei Jahre den Posten des Chefdramaturgs beim Fernsehen des NDR inne, wo er u.a. sein Theaterstück "Stalingrad" zu einem Fernsehspiel umschrieb, welches bei seiner Erstausstrahlung im Januar 1963 zu einer kontroversen Aufnahme führte. In der Folge entstanden zahlreiche Fernsehspiele und -filme, darunter "Der 21. Juli" (1972), "Union der festen Hand" (1979, nach dem Roman von Erik Reger), "Luftwaffenhelfer" (1980, zusammen mit Volker Vogeler) und "Fremdes Land oder Als die Freiheit noch zu haben war".

Claus Hubalek starb im Mai 1995 in Hamburg.

 

Der Hauptmann und sein Held

Komödie in zehn Bildern
9H, Nebendarsteller
UA: 17.01.1954, Theater am Kurfürstendamm Berlin

Der 17-jährige Schüler Kellermann hat sich Ende 1943 freiwillig zum Kriegsdienst gemeldet. Dort erfährt er Unterdrückung, sowohl von seinen Kameraden als auch von seinen Vorgesetzten. Während eines Kurzurlaubs kommt er in den Besitz einer Verleihungsurkunde des Eisernen Kreuzes 2. Klasse. Als er nun von diesem Kurzurlaub verspätet zurückkehrt, zeigt er, um der Strafe des sadistischen Hauptmanns Eisenblätter zu entgehen, diesem die Urkunde. Dazu erfindet er eine Geschichte von der Rettung von 17 verschütteten Menschen während des Fliegeralarms der vergangenen Nacht.

Fortan ist er der Held der Kompanie, dessen Ruf auf alle abfärben werde. Als der Hauptmann und sein Held zum General geladen werden und Kellermann seine Geschichte unter Alkoholeinfluss ein wenig übertreibt, bemerkt der Hauptmann den Schwindel, wird jedoch im gleichen Atemzug vom General zum Major befördert, was sich Eisenblätter letztendlich nicht entgehen lassen will. Kellermann wird auf einen Offizierslehrgang geschickt.

Der zweite Teil des Stückes spielt in der letzten Nacht der 2. Weltkrieges. Kellermann hat sich eines Verbrechens schuldig gemacht: Er hat nicht auf seine Leute geschossen, als sie zum Feind überliefen, hat also ihre Leben gerettet. Dafür soll er nun in den Regimentsgefechtsstand vors Standgericht gebracht werden. Der Gefechtsstand wird von Major Eisenblätter geleitet. Das Standgericht selbst findet zu einem Zeitpunkt statt, an dem es offensichtlich ist, dass die Kapitulation kurz bevorsteht. Die Amerikaner sind schon präsent. Trotzdem versucht Eisenblätter, das Standgericht abzuhalten, was das Bild den Charakter einer Farce annehmen lässt. Schließlich soll Kellermann hingerichtet werden, doch in der letzten Sekunde kommen die Amerikaner, die die Kapitulationsnachricht mitteilen und die Soldaten gefangen nehmen.

Bereits zwei Monate vor der Uraufführung wurde Hubalek für seine Tragikomödie Der Hauptmann und sein Held mit dem Gerhart-Hauptmann-Preis der Freien Volksbühne ausgezeichnet. Die Uraufführung fand am 17. Januar 1954 im Studio des Theaters am Kurfürstendamm statt. Inszeniert wurde sie von Oscar Fritz Schuh, der sich für die Darstellung vornehmlich Kabarettisten aussuchte, darunter die komplette männliche Garde der Stachelschweine. U. a. spielten Jo Herbst, Walter Suessenguth, Wolfgang Neuß, Wolfgang Müller, Wolfgang Gruner und Günther Pfitzmann.
Im Jahr darauf wurde das Stück von Max Nossek verfilmt, wiederum mit Jo Herbst in der Hauptrolle des Kellermann. Zudem erhielt Hubalek im gleichen Jahr den Dramatiker-Preis des Deutschen Bühnenvereins.