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Arad Dabiri gewinnt den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2024
Der Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts geht in diesem Jahr an...

"Ein lustvolles Loblied auf die Operette": "Doktor Ox" Premiere am Theater Münster
Am 04.05. feierte die fantastische Operette Doktor Ox von Jacques Offenbach...

UA: "Totenüberlebung" von Jona Spreter an den Münchner Kammerspielen
Am 15.5. ist die Uraufführung von Totenüberlebung an den Münchner...

Paul Abraham Preis 2024 wird an Susanne Lütje und Anne X. Weber verliehen
Am 07.05. findet im Kranfoyer der Dresdener Staatsoperette die diesjährige...

Rückblick: "Die Staatsoperette Dresden verführt mit Clivia ins Reich der Illusion"
Am 13.04. feierte die Operette Clivia in der Inszenierung von Peter Lund und...

"Die Spielzeugbande" - Neues Hörspiel von Clara Leinemann beim WDR
Seit dem 13.04.2024 ist Die Spielzeugbande, das diebische Hörspiel für Kinder...

UA: "Wildbestand oder on einer, die auszog, eine Zukunft zu finden"
Am 21. April feiert Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu...

Madame Nielsen erhält Wolfgang-Koeppen-Preis 2024
Der mit 5.000 Euro dotierte Wolfgang-Koeppen-Preis für Literatur der...

US-Erstaufführung von Olivier Garofalos "Warte nicht auf den Marlboro-Mann"
Am 12. April war die US-amerikanische Erstaufführung von Warte nicht auf den...

Leonhard-Frank-Stipendium 2024 für Annika Henrich
Annika Henrich erhält das Leonhard-Frank-Stipendium 2024. Mit dem Stipendium...


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Ustinov, Peter

Peter Ustinov, einer der vielseitigsten Künstler unserer Zeit, wurde als Sohn eines russischstämmigen deutschen Journalisten sowie einer französischen Bühnenbildnerin 1921 in London geboren, wo er viersprachig aufwuchs. Von 1934 bis 1937 besuchte er die Eliteschule Westminster, anschließend arbeitete er am Theatre Studio bei Michael St. Denis. Schon bald erfolgte sein Bühnendebüt, 1938 trat er am Barn Theatre von Shere auf. Ein Jahr später führte er sein eigenes Stück "The Bishop of Limpopoland" in London auf. 1940 stand er in "Hullo, Fame!" erstmals vor der Kamera.

Mit dem Krieg und dem Armeedienst von 1942-46 begann für Ustinov eine ruhige Zeit. Er schloss sich der Film-Einheit an, um dort wenigstens einige Erfahrungen zu sammeln. Gleich nach Beendigung seines Militärdienstes 1946 entstand seine erste Regie-Arbeit, "School for Secrets". Den ersten Oscar erhielt Ustinov 1961 für seine Rolle als Sklavenhändler in dem Antikenfilm "Spartacus". Der zweite Oscar wurde ihm vier Jahre später für seine Rolle als Arthur Simpson in dem Thriller "Topkapi" verliehen.

Berühmt wurde Ustinovs Satire auf den Kalten Krieg Romanoff und Julia, die 1961 verfilmt wurde. Ein Jahr später produzierte er den Film "Billy Budd", nach einer Novelle von Hermann Melville. Seit den späten 70er Jahren spielte Ustinov den belgischen Detektive Hercule Poirot in mehreren preisgekrönten Agatha-Christie-Adaptionen für Kino und Fernsehen.

Dank seiner enormen Vielseitigkeit wurde er international als Drehbuchautor, Filmregisseur, Schauspieler, Dramatiker, Bühnendarsteller, Schriftsteller, Opernregisseur und Fernsehunterhalter, Journalist, als Illustrator und Stimmenimitator bekannt und vielfach ausgezeichnet. Seit 1969 war Ustinov Goodwill-Botschafter der UNESCO und Botschafter der Kinderhilfsorganisation UNICEF. Für sein Engagement wurde er 1990 von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben.

Sir Peter Ustinov starb am 28. März 2004 kurz vor seinem 83. Geburtstag in der Schweiz.

 

Hafen der Illusion

(Blow Your Own Trumpet)
Komödie in drei Akten
Deutsche Bühnenbearbeitung von Alfred H. Unger
2D, 10H
UA: 17.03.1953, Theater Baden-Baden

Das Restaurant "Santa Lucia" in London gehört der Familie Taruffi. Es ist Krieg, 2. Weltkrieg. Doch dieses Lokal ist ein Hafen der Illusion. "Draußen, da reden alle und niemand hört zu... Menschen sterben von einem Schlag auf den Schädel, und nach zehn Minuten ist der Grund der Auseinandersetzung vergessen... Das Leben da draußen hat Tempo... Rhythmus... doch es sind große, wilde, misstönende Rhythmen. Hier – hier ist Frieden... der Rhythmus ist langsam und voll Würde... Wir haben Zeit, nachzudenken und sogar zu träumen... uns zu erholen... geistig nachzuschaffen... an diesem Ort sind die Menschen ungebunden... frei zu denken und zu leben, wie es ihnen beliebt..." So beschreibt einer der Gäste die Situation, die er in dieser Umgebung empfindet.

Doch auch hier drinnen sind die Illusionen für Vater Taruffi längst gestorben. Vorstellungen und Wünsche für sein eigenes Leben konnte er nicht verwirklichen und versucht, sie bei seinen Söhnen umzusetzen. Doch wird er immer mehr zur Erkenntnis gelangen, dass sich seine Träume auch durch sie nicht erfüllen werden.