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Herzlich willkommen, Yasmina Reza!
"Yasmina Reza spießt die Klischees auf, die Tics, die Gewissheiten. Sie...

UA: "Totenüberlebung" von Jona Spreter an den Münchner Kammerspielen
Am 15.5. ist die Uraufführung von Totenüberlebung an den Münchner...

Arad Dabiri gewinnt den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2024
Der Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts geht in diesem Jahr an...

"Ein lustvolles Loblied auf die Operette": "Doktor Ox" Premiere am Theater Münster
Am 04.05. feierte die fantastische Operette Doktor Ox von Jacques Offenbach...

Paul Abraham Preis 2024 wird an Susanne Lütje und Anne X. Weber verliehen
Am 07.05. findet im Kranfoyer der Dresdener Staatsoperette die diesjährige...

Rückblick: "Die Staatsoperette Dresden verführt mit Clivia ins Reich der Illusion"
Am 13.04. feierte die Operette Clivia in der Inszenierung von Peter Lund und...

"Die Spielzeugbande" - Neues Hörspiel von Clara Leinemann beim WDR
Seit dem 13.04.2024 ist Die Spielzeugbande, das diebische Hörspiel für Kinder...

UA: "Wildbestand oder on einer, die auszog, eine Zukunft zu finden"
Am 21. April feiert Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu...

Madame Nielsen erhält Wolfgang-Koeppen-Preis 2024
Der mit 5.000 Euro dotierte Wolfgang-Koeppen-Preis für Literatur der...

US-Erstaufführung von Olivier Garofalos "Warte nicht auf den Marlboro-Mann"
Am 12. April war die US-amerikanische Erstaufführung von Warte nicht auf den...

Leonhard-Frank-Stipendium 2024 für Annika Henrich
Annika Henrich erhält das Leonhard-Frank-Stipendium 2024. Mit dem Stipendium...


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Bild von Antoine RaultRault, Antoine

Seit seinem 2005 im Théâtre Montparnasse uraufgeführten Stück "Le Caiman" (Ein Stück über den Philosophen Louis Althusser mit 250 Aufführungen), seinem 2008 im selben Theater uraufgeführten Stück "Le Diable rouge" (Ein Stück über Kardinal Mazarin mit bisher über 400 Aufführungen) und seinem 2009 in der Comédie des Champs Elysées uraufgeführten Stück "Hannahs Dämon" (Ein Stück über Martin Heidegger und Hannah Arendt) gehört der 1965 in Paris geborene Antoine Rault neben Yasmina Reza und Eric-Emmanuel Schmitt zu den interessantesten und erfolgreichsten französischen Theaterautoren. Am 8. September 2011 erfolgte nun mit sehr großem Erfolg in der Comédie des Champs Elysées die Uraufführung seines neuen Stückes "L'intrus". Sein Monolog "Leben und sonst gar nichts" (uraufgeführt 2009 in Paris) erfährt am 24. September seine deutschsprachige Erstaufführung im Theater Rudolstadt.

Nach seinem Literaturstudium arbeitete Rault 17 Jahre in der Kommunikations-Branche, vor allem als Redenschreiber für Politiker. Von 2002 bis 2005 war er Berater eines bekannten französischen Mininisters, dann jedoch widmete er sich ausschließlich - und dies mit großen Erfolg - dem Schreiben von Theaterstücken:

"Le caiman" erhielt 5 Nominierungen (darunter die für das beste französischsprachige Stück) für den "Prix Molière 2006"und den "Grand prix de l'Académie française".

"Le diable rouge" wurde für den "Globe de Cristal 2009" (Preis der Kulturpresse) nominiert und erhielt 7 Nominierungen (darunter wieder als bester Autor und als beste Aufführung) für den "Prix Molière 2009".

Seine Komödie "Auf ein Neues" wurde durch die "Compagnie du Gai savoir" in Belgien uraufgeführt und wird zur Zeit mit großen Erfolg in Moskau und St. Petersburg gespielt. Auch die deutsche Erstaufführung durch das Tourneeunternehmen Kempf wurde ein voller Erfolg und tourt durch ganz Deutschland.

 

Leben und sonst gar nichts

(La vie sinon rien)
Deutsch von Birgit Leib
1H

Der 50jährige Pierre Tarault ist ein typischer Zeitgenosse: immer in Eile, immer gestreßt, ständig von seinem Beruf überfordert. Alles geht ihm auf die Nerven, der tägliche Trott, sein zur Routine erstarrtes Verhältnis zu seiner Frau, seine Kinder, mit denen er nicht mehr redet, sein Beruf, seine Kollegen. Da eröffnet ihm sein Arzt bei einer Routineuntersuchung, daß er an einer sehr seltenen und unheilbaren Krankheit leidet. Von diesem Moment an ist nichts mehr so, wie es war. Jetzt, da ihm nur noch eine absehbare Zeit zum Leben bleibt und er sich gezwungen sieht, seine "Angelegenheiten ins Reine zu bringen", wie es sein Arzt formuliert, beginnt er sein bisheriges Leben zu reflektieren. Es wird ihm bewußt, wie egoistisch er bisher gelebt hat, und wie sehr er die Menschen vernachlässigt hat, die ihn lieben. Plötzlich sieht er sich, sieht er alle Dinge, alle Menschen neu, jetzt, da ihm der Verlust des Lebens droht, entdeckt er das Leben. Er findet zu sich selbst, lernt wieder glücklich zu sein, den Sinn des Lebens zu verstehen.
In sehr sensiblen, zärtlichen und oft auch sehr komischen Szenen zeichnet der Autor sehr unspektakulär und nie deprimierend den Weg eines Mannes, dessen Blick auf die Welt sich im Angesicht des Todes völlig verändert und der dadurch das Geheimnis des Glücks und seine Liebe zum Leben findet.

Werk aus dem Programm des Theaterverlag Werk aus dem Programm des Theaterverlag Desch