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Hörspiel des Monats: "Baader Panik" von Oliver Kluck

© Anne Krauß

 

Die Jury der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste hat Baader Panik von Oliver Kluck als Hörspiel des Monats September ausgezeichnet. Die Regie der 82-minütigen SWR-Produktion führte Leonhard Koppelmann, die Ursendung war am 29. September. Der Text ist als Theaterstück noch frei zur Uraufführung und war in Theater der Zeit 9/2019 abgedruckt.

Die Jury schreibt in ihrer Begründung:

"Was passiert eigentlich in Deutschlands ICE-Trieb-Köpfen? Müssen preiswürdige Hörspielmacher dort ihr Dasein fristen, um für außergewöhnliche Produktionen Stoff zu sammeln? Oliver Klucks Baader Panik (SWR 2019) gibt die kompromisslose Antwort: Ja! Kluck, von der Erstausbildung Lokführer, provoziert und irritiert als Hörspiel- und Theatermacher: Wie die ICEs der Deutschen Bahn gefühlt niemals pünktlich sind, verweigert seine Hörgroteske jegliche rationale Einordnung. Er beschießt sprunghaft, situativ, improvisierend, respektlos und beißend sein einstiges Berufsfeld mit skurrilen Metaphern über die Dinge des außerfahrplanmäßigen Lebens, die den absurden Alltag sprichwörtlich auf das Abstellgleis rangieren und die Hörer aus der Bahn werfen - oder besser: aus der Lebensbahn provozieren!

Gestützt auf einen hohen Anteil an scharfer Satire bis hin zum Absurden, die auch vor Gerhart Hauptmanns tropfender Leiche nicht Halt macht, stehen in Baader Panik keinerlei Signale auf Rot: Nein, freie Fahrt für die unflätige Humoreske bzw. den pubertären Humor. Dieses dreiste Spiel mit der Postdramatik überzeugt genauso wie die heillos verschachtelten Sätze, die etwa das logische Potenzial von Telefonansagen ad absurdum führen - Sequenzen zum Lachen oder zum Fürchten oder gar zum Spaßgruseln? Das Spiel mit den Metaebenen erinnert an das Warten im finsteren Bahntunnel - oder an Platons Höhlengleichnis, lange bevor die Selbstentfesselung beginnt.

Faktenwissen ist absolut überflüssig, die Sammlung hochamüsanter Fake-News schmeckt so süffig wie der überraschend köstliche Milchkaffee im Bordbistro bei leckeren 250 Stundenkilometern. Oliver Klucks Baader Panik ist eine Satire auf höchstem Niveau, die Snobismus mit Borniertheitskritik paart und damit ein Symbol für die Verunsicherung der Postmoderne ist."


11.10.2019

Stücke zu dieser Nachricht:
Baader Panik

Autoren zu dieser Nachricht:
Kluck, Oliver