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Der Abschiedsbrief
03.10.2024, Karlsruhe, Kammertheater

Die Einladung
16.05.2024, Frankfurt am Main, Die Komödie

Warte nicht auf den Marlboro-Mann
12.04.2024, St. Louis, MO, Upstream Theater

Der Fürst von Pappenheim
09.12.2023, Annaberg-Buchholz, Eduard-von-Winterstein-Theater

Die Orestie
08.12.2023, München, Residenztheater

Die Burg der Assassinen
08.12.2023, Aachen, Theater

Lazarus
01.12.2023, Kiel, Theater

Siri und die Eismeerpiraten
05.12.2023, Wien, Theater der Jugend

Euromüll
07.10.2023, Marburg, Hessisches Landestheater

Kopenhagen-Trilogie
02.06.2023, Frankfurt am Main, Städtische Bühnen


Ustinov, Peter

Peter Ustinov, einer der vielseitigsten Künstler unserer Zeit, wurde als Sohn eines russischstämmigen deutschen Journalisten sowie einer französischen Bühnenbildnerin 1921 in London geboren, wo er viersprachig aufwuchs. Von 1934 bis 1937 besuchte er die Eliteschule Westminster, anschließend arbeitete er am Theatre Studio bei Michael St. Denis. Schon bald erfolgte sein Bühnendebüt, 1938 trat er am Barn Theatre von Shere auf. Ein Jahr später führte er sein eigenes Stück "The Bishop of Limpopoland" in London auf. 1940 stand er in "Hullo, Fame!" erstmals vor der Kamera.

Mit dem Krieg und dem Armeedienst von 1942-46 begann für Ustinov eine ruhige Zeit. Er schloss sich der Film-Einheit an, um dort wenigstens einige Erfahrungen zu sammeln. Gleich nach Beendigung seines Militärdienstes 1946 entstand seine erste Regie-Arbeit, "School for Secrets". Den ersten Oscar erhielt Ustinov 1961 für seine Rolle als Sklavenhändler in dem Antikenfilm "Spartacus". Der zweite Oscar wurde ihm vier Jahre später für seine Rolle als Arthur Simpson in dem Thriller "Topkapi" verliehen.

Berühmt wurde Ustinovs Satire auf den Kalten Krieg Romanoff und Julia, die 1961 verfilmt wurde. Ein Jahr später produzierte er den Film "Billy Budd", nach einer Novelle von Hermann Melville. Seit den späten 70er Jahren spielte Ustinov den belgischen Detektive Hercule Poirot in mehreren preisgekrönten Agatha-Christie-Adaptionen für Kino und Fernsehen.

Dank seiner enormen Vielseitigkeit wurde er international als Drehbuchautor, Filmregisseur, Schauspieler, Dramatiker, Bühnendarsteller, Schriftsteller, Opernregisseur und Fernsehunterhalter, Journalist, als Illustrator und Stimmenimitator bekannt und vielfach ausgezeichnet. Seit 1969 war Ustinov Goodwill-Botschafter der UNESCO und Botschafter der Kinderhilfsorganisation UNICEF. Für sein Engagement wurde er 1990 von Königin Elisabeth II. in den Adelsstand erhoben.

Sir Peter Ustinov starb am 28. März 2004 kurz vor seinem 83. Geburtstag in der Schweiz.

 

Das Leben in meiner Hand

(The Life In My Hands)
Ein Stück
Deutsch von Willy H. Thiem
2D, 8H
UA: 1965, Playhouse Nottingham
DSE: September 1966, Theater in der Josefstadt Wien
DE: 31.12.1967, Städtische Bühnen Dortmund

Trigger warning: #Gewalt #sexualisierte Gewalt

Martovsky ist wegen sexuellen Missbrauchs eines Mädchens zum Tode verurteilt worden. Vielleicht ist das Mädchen an den Folgen davon gestorben, vielleicht aber auch aufgrund eines Herzfehlers. Ein Gutachter geht sogar davon aus, dass es in keinem Fall noch lange zu leben gehabt hätte. Außerdem soll das Opfer schon viele sexuelle Übergriffe erlebt haben. Der zuständige Minister will Martovsky trotzdem nicht begnadigen und bleibt bei dieser Haltung, auch nachdem sein Sohn erhebliche Widersprüche im Leben des Vaters aufgedeckt hat.

Mit vielen Wendungen und Verstrickungen sozialer Beziehungen leistete der Autor damals mit seinem Stück einen wichtigen Beitrag zur Debatte um die Abschaffung der Todesstrafe in England.