Freilicht-Theater: Premieren 2025
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Schillers Die Räuber – ein Drama über Zerrissenheit, Macht, Gerechtigkeit und...
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Am 17. Mai feiert Der erste Schritt von Pija Lindenbaum, übersetzt von Jana...
Branden Jacobs-Jenkins gewinnt Drama-Pulitzer-Preis 2025
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"Happy End" am Teatro alla Scala in Mailand
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Klassiker-Übersetzungen
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Fred Raymond wäre am 20. April 125 Jahre alt geworden. BR Klassik widmet ihm...
DSE: "Der Teufelsplan von Planet Pluto" von Buddy Thomas
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"Betonklotz 2000" von Jona Rausch in Dortmund und Heidelberg
Am 23. Mai ist die Premiere von Betonklotz 2000 am Theater Dortmund. Das...
![]() | Jacobs-Jenkins, Branden | |
Foto: Sam Icklow |
Branden Jacobs-Jenkins wurde 1984 in Washington, DC, geboren. Er machte zunächst einen Abschluss in Anthropologie an der Princeton University. Es folgten Abschlüsse an der New York Tisch School of the Arts (Performance Studies) und der Juilliard School (Playwrights Program). Er arbeitete selbst einige Zeit in der Redaktion des Magazins The New Yorker – seine Erfahrung ist in Gloria eingeflossen. Für seine Stücke "An Octoroon" und "Appropriate" gewann er Obie Awards für das beste Stück, Gloria war 2016 für den Pulitzer Prize for Drama nominiert. Nach der Uraufführung in New York wurde es im Juni 2017 am Hampstead Theatre in London produziert. Zuletzt lief "Everbody", seine Bearbeitung des "Jedermann", am Signature Theatre, New York. Für Thomas Ostermeiers New Yorker Inszenierung von Ibsens "Ein Volksfeind" wird Jacobs-Jenkins die Schaubühnen-Fassung ins Englische übertragen.
(Gloria)
Deutsch von Christine Richter-Nilsson und Bo Magnus Nilsson
3D, 3H
UA: 15.06.2015, Vineyard Theatre New York
DSE: 20.10.2017, Residenztheater München
Gloria ist die schräge Außenseiterin in einem Büro, das von hysterischem Arbeitsalltag und vom gnadenlosen Recht des Stärkeren geprägt ist. Die Assistenten buckeln nach oben und versuchen gleichzeitig, sich gegenseitig auszubooten, Macht über die anderen zu gewinnen, sich zu profilieren. Der ganz normale Wahnsinn eben, wenn Karriere gemacht wird. Doch während sie halsbrecherisches Multitasking betreiben, knappe Deadlines ein- und den Anschein totaler Souveränität aufrechterhalten, zeigen die „young professionals“ immer wieder tiefe Verunsicherungen und Sehnsüchte. Glorias Verzweiflung ist dafür nur ein Beispiel, die in ihrem Fall in einen Amoklauf mündet, dem nur wenige ihrer Kollegen entgehen. Monate später treffen sich die Überlebenden wieder. Und der Eindruck, den man von ihnen gewonnen hatte, bestätigt sich aufs Schlimmste: Alle sind darauf bedacht, Nutzen aus der traumatischen Erfahrung zu ziehen und die Bluttat möglichst profitabel auszuschlachten. Aber wem gehört eigentlich Glorias Geschichte?
Das Erschreckende an Jacobs-Jenkins’ Stück ist weniger die Unmenschlichkeit im normalen Arbeitsleben, sondern wie sehr uns die Entfremdung längst in Fleisch und Blut übergegangen ist – und wie verführerisch der Autor mit den Mechanismen der modernen Karriere umgeht.