12.05.2025
Auf unserer Internetseite können Sie sich über zahlreiche unserer Werke detailliert informieren.
Kurze Stückzusammenfassungen informieren Sie über den Inhalt der jeweiligen Werke. Hier finden Sie auch Besetzungsangaben und weitere Informationen zu den Autoren der Stücke.
Über die Detailsuche können Sie zudem komfortabel nach Besetzungen oder speziellen Stückgattungen suchen.
Weitere Informationen haben wir in unserem Hilfe-Bereich für Sie zusammengestellt. Gern beraten wir Sie auch persönlich telefonisch unter 030/313 90 28 oder per E-Mail unter info@felix-bloch-erben.de.
Wenn Sie ein Theaterstück aus unserem Programm aufführen möchten, können Sie hier einen Fragebogen herunterladen, den Sie uns bitte ausgefüllt zurücksenden. Dieser Fragebogen dient als Grundlage für die Berechnung der Tantiemen, die pro Vorstellung fällig werden. Nach Rücksendung des Fragebogens erhalten Sie von uns einen Aufführungsvertrag über das entsprechende Werk.
![]() | Kollo, Walter |
Walter Kollo wurde am 28. Januar 1878 in Neidenburg (Ostpreußen) geboren und sollte ursprünglich Kaufmann werden. Mit Unterstützung mütterlicherseits durfte er aber in Sondershausen und Königsberg Musik studieren. 1910 kam er nach ersten Kapellmeisterjahren in Stettin nach Berlin, wo der junge Komponist seine wahre Heimat fand. Aus bescheidenen Anfängen kleiner Gelegenheitskompositionen entwickelte er sich zum populären Meister des Berliner Volkstons und wurde neben Paul Lincke, Victor Hollaender, Jean Gilbert und Rudolf Nelson berühmtester Musiker Berlins, dessen Musik Sentimentalität, ungekünstelte Einfachheit und schmissige Lebenslust in unvergleichlicher Weise verbindet.
Sein erster wichtiger Textdichter war Hermann Frey, ein Berliner Original. Zusammen schrieben sie Evergreens wie "Immer an der Wand lang", "Max, du hast das Schieben raus" oder "Nach meene Beene is ja janz Berlin verrückt". Natürlich wandte sich Kollo nach seinen ersten Erfolgen dem Theater zu. Eine große Zahl Operetten, Possen und Revuen zeugt von Kollos unerschöpflichen Produktivität. 1910 pachteten Carl Meinhard und Rudolf Bernauer das "Berliner Theater" in der Charlottenstraße. Sie beabsichtigten, die alte Berliner Posse (Kalisch, Glasbrenner u.a.) wieder aufleben zu lassen, die sich sehr viel frecher als die sentimentale, verfeinerte Wiener Operette zeigte. Als Komponist verpflichteten sie Walter Kollo, der soeben durch seine volkstümlichen Schlager "Komm hilf mir mal die Rolle drehn" und "Es sang der kleine Finkenhain" populär geworden wurde. Die erste Novität hieß "Große Rosinen" und traf ins Schwarze. "Pauline geht tanzen" und "Mädel jung gefreit" breiteten sich wie Strohfeuer aus. Es folgten Filmzauber, eine Parodie auf den Stummfilm, mit Lisa Weise und Oskar Sabo. "Untern Linden, Untern Linden" und "Kind, ich schlafe so schlecht" blieben bis heute populär. 1913 erreicht die Aufführungswelle ihren Höhepunkt mit Wie einst im Mai.
Obwohl Kollos kompositorische Meisterschaft bewiesen war und er nicht wie viele seiner Komponistenkollegen emigrieren musste, nahm seine Popularität wie sein wirtschaftlicher Erfolg ab, wofür nicht zuletzt das Nazi-Regime verantwortlich war. Goebbels bezeichnet seine Musik als "Asphaltmusik". Komponierte Kollo früher eine neue Operette in wenigen Wochen, benötigt er jetzt Jahre und ebenso lange, sie unterzubringen. Ein Angebot Ernst Lubitschs, nach Hollywood zu kommen, lehnt er ab. Ein Leben außerhalb Berlins kann er sich nicht vorstellen. Mehr und mehr vereinsamt stirbt er am 30. September 1940 in Berlin mit einer Schuldenlast von 400 000 Reichsmark.
Singspiel in drei Aufzügen
von Carl Bretschneider und Hermann Frey
Musik von Walter Kollo
Neufassung von Marguerite Kollo
5D, 7H, Nebenrollen, Chor, Kinder
Orchesterbesetzung: großes Orchester
UA: 17.02.1934, Metropol-Theater Berlin
Zu den Geburtstagsgratulanten der jungen Marie Baronesse von Zieten auf dem Gut Wustrau in der Nähe von Fehrbellin gehört auch der Schneiderlehrling Georg Derfflinger. Dieser war 1606 im Erzherzogtum Österreich, als Sohn armer protestantischer Eltern geboren worden. Nachdem er bereits 1620 in das böhmische Heer des Grafen von Thurn eingetreten war, musste er wegen des Dreißigjährigen Krieges seine katholische
Heimat verlassen, um sich Brandenburg eine neue Existenz aufzubauen.
Georg und Marie lieben sich, aber Maries Vater, den mit dem Gut Wustrau auch wirtschaftliche Probleme plagen, ist gegen eine solche unstandesgemäße und vor allem unlukrative Verbindung.
Als schwedische Landsknechte für Gustav Adolfs Heer rekrutieren, lässt sich Georg Derfflinger anwerben. Marie versichert er beim Abschied seine ewige Verbundenheit und obwohl auch Marie ihrem Geliebten die Treue ihres Herzens schwört, wird sie vom Vater zur Hochzeit mit dem wohlhabenden Christian Baron von der Marwitz gedrängt. Am Tag der Hochzeit kommt es zum unerwarteten Wiedersehen mit Georg, der als Generalfeldmarschall im schwedischen Heer im Gut Wustrau einquartiert ist …