Freilicht-Theater: Premieren 2025
Sommer, Sonne, Theater: wir stellen eine Auswahl unserer Freilicht-Premieren...
Junges Theater für den Sommer
Für Produktionen unter freiem Himmel eignen sich folgende Bearbeitungen von...
"Die Räuber" mit Musik von den Toten Hosen
Schillers Die Räuber – ein Drama über Zerrissenheit, Macht, Gerechtigkeit und...
DSE: "Der erste Schritt" von Pija Lindenbaum am Theater Münster
Am 17. Mai feiert Der erste Schritt von Pija Lindenbaum, übersetzt von Jana...
Branden Jacobs-Jenkins gewinnt Drama-Pulitzer-Preis 2025
Wir gratulieren Branden Jacobs-Jenkins für den Pulitzer-Preis in der...
"Happy End" am Teatro alla Scala in Mailand
Am 14. Mai wird die musikalische Komödie Happy End (Weill/Brecht/Hauptmann)...
Vera Schindler beim Berliner Kindertheaterpreis
Am 7. Mai feierte der Berliner Kindertheaterpreis des GRIPS Theaters und der...
Klassiker-Übersetzungen
Der Spielplan steht, aber die Übersetzungen für Stücke von Shakespeare,...
Premiere von Volker Schmidts "Lücke zum Glück"
Am 9. Mai hat Volker Schmidts partizipatives Stück "Lücke zum Glück" in...
100 Jahre Hildegard Knef
Sie war die letzte deutsche Diva: In diesem Jahr wäre Hildegard Knef 100...
Premiere von Stansilaw Lems "Solaris" am Schauspiel Frankfurt
Am 26. April war die Premiere von Solaris nach dem Roman von Stansilaw Lem...
125 Jahre Fred Raymond
Fred Raymond wäre am 20. April 125 Jahre alt geworden. BR Klassik widmet ihm...
DSE: "Der Teufelsplan von Planet Pluto" von Buddy Thomas
Am 26. April ist die deutschsprachige Erstaufführung von Buddy Thomas' Der...
"Betonklotz 2000" von Jona Rausch in Dortmund und Heidelberg
Am 23. Mai ist die Premiere von Betonklotz 2000 am Theater Dortmund. Das...
![]() | Ostrowski, Alexander N. |
Alexander Nikolaevič Ostrowski wurde am 12. April 1823 in Moskau als
Sohn eines Gerichtsbeamten geboren. Schon früh entwickelte sich sein
Interesse am literarischen Schaffen. Nach Abbruch seines Jurastudiums,
arbeitete Ostrowski von 1845 bis 1851 als Beamter in einer Kanzlei beim
Moskauer Handelsgericht. Berühmt wurde Ostrowski 1849 durch die
Veröffentlichung seines Dramas "Bankrott", das unter Kritikern als eine
Reformation des russischen Theaters angesehen wurde und mit der
Ablehnung des vorherrschenden französischen Klassizismus den Grundstein
zu einer eigenen, nationalen Dramatik gelegt hat. In seinen Stücken
setzte er sich meist satirisch mit dem Kaufmannsstand auseinander,
deren moralische Verfehlungen er durch präzise Figurenzeichnung und
Milieuschilderung offenbarte, beispielweise in "Die Ziehtochter"
(Vospitannica, 1859) oder "Das Gewitter" (Groza, 1860).
1885 wurde Ostrowski zum künstlerischen Leiter des Moskauer
Staatstheaters sowie der angeschlossenen Theaterschule ernannt. Er
starb am 14. Juni 1886 in Ščelykovo im Gouvernement Kostroma.
Mit seinem umfangreichen Gesamtwerk von 47 Stücken gilt
Alexander N. Ostrowski als Begründer des nationalen russischen Theaters
und zählt zu den bedeutendsten und bühnenwirksamsten Dramatikern der
russischen Literatur. Er beschäftigte sich nicht nur mit
gesellschaftlichen, sondern vor allem mit menschlichen Problemen: die
Konflikte zwischen Arm und Reich, das Zusammenstoßen von Gut und Böse.
Historisches verarbeitete Ostrowski in "Der falsche Demetrius und
Wassili Schuiski" (1867) und "Ein Schauspieler des XVII. Jahrhunderts"
(1872) - ein Stück zur 200-Jahrfeier des russischen Theaters. In "Wölfe
und Schafe" (1875) stellte er den neuen Typ des Kaufmanns auf die
Bühne: den westlich gekleideten Geschäftemacher, der sich gerissen am
Niedergang des Adels bereichert. Die Gestalt des Schauspielers wird in
den Stücken Der Wald (1871), "Talente und Verehrer" (1881) und "Schuldlos schuldig" (1884) behandelt.
Fassung von Georg Holzer
Deutsch von R. Ullrich
2D, 6H
In der besseren Moskauer Gesellschaft taucht ein komischer Vogel auf. Sawwa Wassilkow riecht nach Geld, aber auch nach Provinz. Er benimmt sich wie ein sibirischer Bär und stellt Lydia Tscheboksarowa nach, der begehrtesten Partie vom Petrowski-Park. Deren Verehrer Teltjatjew, Glumow und Kutschumow - adlige Schmarotzer, die sich ihren großzügigen Lebensstil auf Pump finanzieren - wollen sich einen Spaß machen, indem sie Wassilkow auf die kapriziöse junge Dame loslassen. Aber ihr Experiment nimmt einen unerwarteten Verlauf. Nicht der solide Geschäftsmann selbst, aber seine finanziellen Mittel erregen das Interesse des Luxusgeschöpfs Lydia und ihrer verarmten Familie. Das Verhältnis von Liebe und Ökonomie bleibt dabei zu klären. Doch Wassilkows schlauem Geld, das berechenbar ist und sich durch reelle Geschäfte ständig vermehrt, ist das verrückte Geld der Moskauer Lebenskünstler unterlegen. Denn in der Liebe wie in der Wirtschaft entfesseln ungedeckte Schecks zwar eine unwiderstehliche Erotik, haben gegen Ehrlichkeit und vertrauenswürdiges Geschäftsgebaren aber auf lange Sicht keine Chance. Eine Logik, der sich auch Lydia widerwillig beugen muss.
Alexander Ostrowski (1823 - 1886) ist einer der virtuosesten Komödienautoren der europäischen Theatergeschichte. "Verrücktes Geld" in der Fassung von Georg Holzer zeigt ihn als lakonischen Meister der Pointe und der genauen und liebevollen Figurenzeichnung. Denn Ostrowski beweist, dass jede Wirtschaftskrise von Menschen gemacht und so letzten Endes immer eine Krise des menschlichen Herzens ist.
Werk aus dem Programm des Theaterverlag