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DSE: Hadrien Raccahs "Die Einladung" an der Komödie Frankfurt
Am 16. Mai feierte Die Einladung von Hadrien Raccah deutschprachige...

Aufnahme von Thomas Zaufkes und Henry Masons "Die Königinnen" veröffentlicht
Im Februar 2024 wurde das Musical Die Königinnen von Thomas Zaufke und Henry...

Drei Gastspiele bei den Autor:innentheatertagen
Wir freuen uns über drei Gastspiele bei den diesjährigen...

Herzlich willkommen, Yasmina Reza!
"Yasmina Reza spießt die Klischees auf, die Tics, die Gewissheiten. Sie...

UA: "Die Liebe auf Erden" von Anja Hilling am Landestheater Altenburg
Am 25. Mai wird Die Liebe auf Erden von Anja Hilling am Theater Altenburg...

UA: "Totenüberlebung" von Jona Spreter an den Münchner Kammerspielen
Am 15.5. ist die Uraufführung von Totenüberlebung an den Münchner...

Arad Dabiri gewinnt den Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts 2024
Der Autor:innenpreis des Heidelberger Stückemarkts geht in diesem Jahr an...

"Ein lustvolles Loblied auf die Operette": "Doktor Ox" Premiere am Theater Münster
Am 04.05. feierte die fantastische Operette Doktor Ox von Jacques Offenbach...

Paul Abraham Preis 2024 wird an Susanne Lütje und Anne X. Weber verliehen
Am 07.05. findet im Kranfoyer der Dresdener Staatsoperette die diesjährige...

Rückblick: "Die Staatsoperette Dresden verführt mit Clivia ins Reich der Illusion"
Am 13.04. feierte die Operette Clivia in der Inszenierung von Peter Lund und...

"Die Spielzeugbande" - Neues Hörspiel von Clara Leinemann beim WDR
Seit dem 13.04.2024 ist Die Spielzeugbande, das diebische Hörspiel für Kinder...

UA: "Wildbestand oder on einer, die auszog, eine Zukunft zu finden"
Am 21. April feiert Wildbestand oder Von einer, die auszog, eine Zukunft zu...

Madame Nielsen erhält Wolfgang-Koeppen-Preis 2024
Der mit 5.000 Euro dotierte Wolfgang-Koeppen-Preis für Literatur der...

US-Erstaufführung von Olivier Garofalos "Warte nicht auf den Marlboro-Mann"
Am 12. April war die US-amerikanische Erstaufführung von Warte nicht auf den...

Leonhard-Frank-Stipendium 2024 für Annika Henrich
Annika Henrich erhält das Leonhard-Frank-Stipendium 2024. Mit dem Stipendium...


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Schauspiel: Überschreibungen klassischer Dramen

Der Ring des Nibelungen
Schauspielhaus Zürich
© Sabina Boesch

 

Wie umgehen mit dem Dramenkanon der letzten Jahrzehnte und Jahrhunderte? Oftmals inspirieren die bekannten Stücke zu Überschreibungen oder künstlerischen Widersprüchen. Sie dienen als Hintergrund, Vorlage oder Rahmen, um heutige Geschichten und Diskurse prägnanter im Bühnenraum wirken zu lassen. Wir stellen fünf aktuelle künstlerische Auseinandersetzungen mit Stücken von Friedrich Schiller, Gerhart Hauptmann, Richard Wagner, Paul Claudel und Euripides vor.

Martina Clavadetscher stellt in THIS IS A ROBBERY! die Frage, wie Schillers "Räuber" heute aussehen würden. Mit einem rein weiblichen Figurenensemble wählt Clavadetscher eine dezidiert anti-kapitalistische und feministische Stoßrichtung: Zusammen mit einer wachsenden Bande von Gleichgesinnten kämpft Ka Moor gnadenlos für Solidarität und Gleichberechtigung und nimmt die Umverteilung selbst in die Hand.

Felicia Zeller hat Hauptmanns Einsame Menschen in unsere Zeit übertragen und zeigt ein privilegiertes urbanes Milieu, in dem alle doch eigentlich alle Möglichkeiten haben. Und so versuchen sie, Unvereinbares zu vereinen, stolpern über ihre eigenen Ansprüche und finden, wenn überhaupt, nur flüchtig zueinander.

Im Programmheft der Uraufführungsproduktion am Schauspielhaus Zürich spricht Necati Öziri über seine "Korrektur" von Wagners Der Ring des Nibelungen: "Texte wie (...) der Ring sind Stellvertreter für einen ganzen Kosmos an gewalttätigen Figuren, gewalttätigen Männern, die nicht nur bei (...) Wagner, sondern in sehr vielen bis heute nacherzählten Geschichten vorkommen und zu Helden verklärt werden."

Anja Hilling hat Claudels Mittagswende in eine zutiefst komplexe und poetische Sprache überführt: "Obwohl ich kein Wort stehen ließ, blieb alles bestehen" (aus dem Vorwort zum Stück). Voller Respekt für das Original setzt sie ihm etwas anderes entgegen, rückt die Frau in den Mittelpunkt und unterzieht die koloniale Sicht des Europäers einer kritischen Betrachtung.

Matin Soofipour Omam überschreibt mit Medea in Teheran offensiv den antiken Mythos. Die Konstellation der Frau, die ihre Heimat und Familie aufgibt für den Geliebten, der sie später hintergehen wird, erlaubt der Autorin eine eindringliche künstlerische Reflexion des postrevolutionären Irans der 80er Jahre.

29.03.2023

Stücke zu dieser Nachricht:
Mittagswende. Die Stunde der Spurlosen
Einsame Menschen
Der Ring des Nibelungen
THIS IS A ROBBERY!
Medea in Teheran

Autoren zu dieser Nachricht:
Zeller, Felicia
Soofipour Omam, Matin
Öziri, Necati
Hilling, Anja
Clavadetscher, Martina